La Punta G.

Ein unerwartet holistisches Projekt in Portbou, Katalonien.

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Der Plan: Leben und arbeiten unter einem Dach

Atelier, Ausstellungen, Wohnen

Das alte Gebäude der Telefonica in Portbou lebt wieder auf – und bleibt ein Haus der Kommunikation.

Atelier

Ehemaliges Restaurant wird Maler- und Bildhauerwerkstatt (zeitweise öffentlich)

Ausstellungsräume

Teil des Erdgeschoßes wird Ausstellungsbereich, mit kühlem Innenhof und Bürgerkriegs-refugio (zeitweise öffentlich)

Tagungsräume

Die Ausstellungsräume können für gelegentliche Symposien gebucht werden.

Wohnbereich

Erstes und zweites Obergeschoß (privat), geräumiges Treppenhaus dient als Ausstellungsraum für Installationen.

Die Geschichte des Telefónica-Gebäudes in Portbou

Das „Telefónica-Gebäude“ in Portbou ist ein kleines, aber historisch sehr interessantes Bauwerk, das oft übersehen wird, obwohl es eine zentrale Rolle in den letzten Monaten des Spanischen Bürgerkriegs und in der Flucht vieler Menschen nach Frankreich spielte.

Chronologie der wichtigsten Ereignisse

1927 – 1929
Bau der Telefonzentrale von Telefónica (damals Compañía Telefónica Nacional de España). Portbou war als Grenzort und wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für die internationale Fernmeldeverbindung Spanien–Frankreich von strategischer Bedeutung.
1936 – Januar 1939
Normale zivile Nutzung als automatische Telefonvermittlungsstelle und Wohnungen für Techniker.
Januar – Februar 1939
Massenflucht der Republikaner („La Retirada“). Das Gebäude wird von der republikanischen Armee als letztes Kommunikationszentrum auf spanischem Boden genutzt. Hier liefen die letzten Telefon- und Telegrafenverbindungen nach Barcelona und Frankreich zusammen.
5. – 10. Februar 1939
In den letzten Tagen vor dem Fall Kataloniens wird das Gebäude zum improvisierten Hauptquartier der republikanischen Regierungstelefonie. Soldaten und Zivilisten versuchten verzweifelt, Angehörige in Frankreich oder Barcelona zu erreichen. Viele historische Fotos zeigen riesige Menschenschlangen vor dem Gebäude.
10. Februar 1939
Die republikanischen Truppen sprengen beim Rückzug Teile der technischen Anlagen, um sie nicht den Franquisten in die Hände fallen zu lassen. Das Gebäude selbst bleibt jedoch erhalten.
1939 – 1975
Unter Franco weiter als Telefónica-Zentrale genutzt, aber stark heruntergewirtschaftet.
1990er – 2000er
Modernisierung der Technik; das Erdgeschoss wird zeitweise als Movistar-Shop genutzt. Später gab es an gleicher Stelle die von Einheimischen gern erinnerte Bar "Las Vegas" und zuletzt das "Portbou Café".
Ab ca. 2015
Das Gebäude steht weitgehend leer . Es gibt lokale Initiativen, es zu einem kleinen Museum über „La Retirada“ und die Rolle der Telekommunikation in der Flucht umzuwandeln – bisher ohne Erfolg.
2023
Beginn der Renovierungsarbeiten

Warum es heute kaum bekannt ist

Im Gegensatz zum Geburtshaus von Frederic Marès oder dem Walter Benjamin-Mahnmal am Friedhof hat das Gebäude kein offizielles Schild und keine Gedenktafel. Viele Einheimische kennen es einfach als „l’edifici de Telefónica“ oder „la centraleta“, ohne über die dramatische Geschichte der letzten Kriegstage zu wissen.

Zusammengefasst: Das Telefónica-Gebäude in Portbou war in den ersten Februartagen 1939 buchstäblich das letzte funktionierende Telefon Spaniens auf republikanischem Boden – ein Ort, an dem Tausende Menschen in den letzten Stunden vor der Grenzschließung noch einmal versuchten, Abschied zu nehmen oder Hilfe zu organisieren.

Falls du vor Ort bist: Es lohnt sich, kurz davor stehen zu bleiben und sich die Szene von 1939 vorzustellen – wenige Meter weiter beginnt schon der Bahnhof, durch den über eine halbe Million Menschen flohen.

(!) Diese Informationen wurden zum Teil mit KI-Unterstützung zusammengetragen und können fehlerhaft sein. Eine genaue Recherche der von KI benutzten Quellen steht noch aus.